Rummels Bucht.
Movits! im Festsaal Kreuzberg
Movits! aus Luleå machen eine feine schwedische Mixtur aus Ska und Hip Hop und schwappten
mit der schwedischen Musikwelle so herüber nach Deutschland.
Nachdem sie neulich noch die Fusion beschallten, waren sie heute im heimischen Festsaal Kreuzberg zu Gast.
Die Karten hatte ich gewonnen, Begleitung der ersten Wahl war I. Zusammen standen wir hinter dem größten und breitesten Mann der Welt und tanzten, bis der Festsaal einer schwedischen Sauna gleichkam.
When Thugs Cry – Muschi Kreuzberg feiert im Prince Charles

Von Gangsterrappern und Fashiontouristen
Immerhin für 5 Songs.
Dafür hat man ihn extra vom Splash-Festival hierher gebracht.
Фузион
Ausflug in die Parallelwelt.
Wer letztes Jahr nicht ertrunken ist, verbrennt in diesem unter der Sonne.
Die Schilder sind andere. Die Leute zum Teil auch.
Das Glitzer und das Konfetti sind geblieben.
Und die Musik.
Der Himmel erleuchtet. Vom Blitz oder von den Lasern des Shower Towers. Wer weiß das schon so genau.
„Be sure to spend the night in ecstatic light.“
Unter unserem Sonnensegel versammeln sich neue und alte Freunde. Einige sind in ihrer eigenen Welt und ziehen weiter.
Andere in derselben.
Udo ist ein Mops.
Manchmal auch ein Smiley.
WWJD? Wir brauchen dringend eine Schere. Um ihr die Haare zu schneiden.
Wir finden keine. Auch ok.
Ole aus Hamburg ist Dichter in dieser Nacht an diesem Ort.
Mimi, wie steht’s um dein Sexualleben?
Ein Höllenhund spaziert an uns vorbei. Er wiehert und speit Feuer.
Ein Roboter spielt den Bass vor der Datscha.
Raketen steigen in den Himmel.
Marie sitzt auf dem Hangar und schaut in die Menge hinab.
Chickenfucker. Schiggenfugga könnte Ihre neue Band heißen. Oder fertige Anwälte.
Nacktschwimmen im See ist willkommene Erfrischung. Die Hitze. Immer wieder die Hitze.
„Wir müssen immer in Bewegung bleiben, sonst verklumpt das Blut.“
Nach vier Tagen die Rückkehr. Wer und was ist hier aus dem Rhythmus geraten?
„We are nowhere and it’s now.“
– Relax, it’s only a ghost.
Wir sehen uns wieder. Nächstes Jahr.
© Paul L.
© Paul L.
guess who.
Eene, meene, mopel,
wer frisst Popel?
Hamburg.
Myfest // Kreuzberg
school’s out
nach sieben Klausuren und 35 Stunden, verteilt auf anderthalb Wochen, ist es heute einfach vorbei.
Du warst komisch, liebes Staatsexamen, aber irgendwie ganz gnädig. Wir sehen uns wieder in drei Monaten und schauen, was aus dir geworden ist. Bis dahin sind wir erstmal weg, such bitte auch nicht nach uns, wir melden uns schon noch bei dir. Echt.
die perfekte Illusion.
Hip Hop’s not dead und 2Pac auch nicht.
Hier seine Wiederbelebung als Hologramm auf dem Coachella Festival 2012 in Kalifornien.
Fast wie in echt.
Und fast auch ein bisschen gruselig…
Der Polarisierbär.
People love me, people hate me, some people even don’t care about me.
Ich bin Bob, der Polarisierbär.
The Stagger Rats und In Golden Tears im Magnet.
Eine der besten Gelegenheiten, neue Musik zu entdecken, sind die Karreraklub-Konzerte.
Für nicht mehr als 6 Euro lieferte die Reihe „Freitags bei Hilde“ heute im Magnet gleich zwei schöne Konzerte, wovon diesmal vor allem das der schottischen Band The Stagger Rats begeisterte.
Optisch entführten sie in lang vergangene Zeiten der Cowboys und Saloons, während die Stimmen von Daniel Paylor und Callum Easter locker an Indiegrößen wie Alex Taylor (Arctic Monkeys, Last Shadow Puppets) und James Skelly (The Coral) erinnerten.
Die verspielten Melodien Easters Hammondorgel verlockten zu Tänzen im Ringelreihen oder wenigstens angeregtem Fußwippen sonst notorischer Emotionsverweigerer.
Weil das Publikum ansonsten vor allem wegen der inzwischen größer werdenden „In Golden Tears“ aus Hamburg da waren, blieb Gelegenheit den Abend mit den Stagger Rats mit Bier und Zigarette an der Bar ausklingen zu lassen.
Die Vorfreude auf ein kommendes Album oder ein nächstes Konzert kann man sich derweil mit den Singles „I’m in Love„, „Fuzzy, Fuzzy“ und „See through Spider“ versüßen.
Ich hab dich nur getroffen, damit du mir deine Geschichte erzählst.
Er ist laut. Offenbar hat er sich verpätet und seine Perle deshalb ihren Bus verpasst.
„Eben jingse doch noch richtich, mensch. Aber dit Ziffanblatt is so kleen, weeßte, da konnt ick dit so schwer erkenn‘ und ehde dich fasiehst, biste ooch schon zu spät. Aber beruhichda, der Bus kommt janz bestimmt inna Minute. Man, tut mir leid. Würklich. Bleib ruhich.“
Er und Sie. Sie diskutierten. Er laut. Sie still.
Ich ganz still und mit Stöpsel im Ohr. Er kommt trotzdem zu mir. Ein älterer Mann mit Krückstock, nein es war ein Regenschirm, und Mütze. Und der Uhr mit dem zu kleinen Ziffernblatt, das schuld an der Verspätung war. Offensichtlich. Er konnte nichts dafür.
„Hier kiekense ma, die Uhr is echt jut, wirklich, nur 20 Euro neulich beim Aldi, aber nu bin ick zu spät jekomm und meine Freundin hier muss gleich bei der Mitarbeiterversammlung sein und hattn Bus verpasst. Sowas.“
Er laut. Sie still. Ich muxmäuschenstill.
Der Bus kommt und sie steigt ein, fährt mit ihr davon. Hoffentlich schafft sie es noch zur Versammlung.
Während mein Bus sich verspätet, am Ende gar nie kommt, ist Zeit für eine kleine Lebensgeschichte.
„Weißte, dit Mädel arbeitet ja im Knochenmuseum, na wie heißtet gleich, ich sach ja immer Knochenmuseum, aber sie kanns ja nich leidn, wenn ick dit sach… hier Naturkundemuseum. In leitender Position. Allet hart erarbeitet! Als ick dit Mädel damals kenn’lernte 1976, da hattse hier vorn noch jearbeitet… dit weeß ja ooch kaum jemand, dass da hinten anna Ecke im Hinterhof dit kleenste Museum der Welt is‘. Sie hat da jearbeitet. Für Einsfuffzich. Hat immer jearbeitet, hattsich ihr Buch mitjenomm und jearbeitet, einsfuffzich hin oder her. Irgendwann kam der Chef und hat jefragt, ob ihr der Job eigntlich Spaß macht und sie sachte natürlich, dass es ihr Spaß macht und wie’s der Zufall wollte, wa, wurd’se weiterjeschickt zum Knochenmuseum. Da isse jetzt festanjestellt, unkündbar, wissen Se! Wissen se, wie man dit macht.. Man mussich einfach unfazichtba machn, wa… hattse jemacht. Hat länger jearbeitet als die andern alle, dabei kannte se sich nich ma mit Compjutan aus und so. Hattse sich allet in nichma 6 Wochen vonne Pieke uff beigebracht und nie’n Muks jemacht, wennse ma länger arbeitn musste. Die andern meckern ja immer gleich.
Aber wissense, ick hab ihr immer jesacht, wennde schlecht bist, meckernse sowieso, lasse doch also meckern, wennde jut bist.
Irjendwann hat ihr der Chef ihren eigenen Stuhl vorbeigebracht. Die hat jetzt ihr eigenes Büro. Da kannickse immer anrufen. Und ich sach Ihnen wat, dit war echt wat Besondret… (…)“
„Wir wohn‘ nich mehr zusamm. Aber wir ham zwei Kinder zusamm. Die Älteste is dreiundfuffzich. Der Kleene dreiundzwanzich. Ick wohn zehn Minuten entfernt. Alles jeplant. Keener hat ne Ausrede, allet anna U9. Zehn Minuten. Aber heute war ick zu spät. Dabei wolltn wa uns anna Post treffen. Aber schuld war echt dit unlesbare Ziffernblatt, ick sach’s Ihnen…
Neulich hat der Junge anjerufen und nischt jesacht außer
„Ick rooch nich mehr. Und trinken tu ick auch nich mehr seit 1976. Ick habn starken Willen und als ick dit Mädel damals kennenjelernt hab, wa, ha’ick damit irgendwie sofort damit uffjehört. Die war immer so fleißich…
Ne ejal, ick also Schiri und wat man da allet erlebt…. hier kennse noch Croatia? Ick bin der Grund, warum’s den Verein nich mehr jibt. Kam so’n Spieler an und jab mir ne Koppnuss. Dit war dit einzige Mal, dass ick drei Monate jesperrt wurde. Ick nahm den in Schwitzkasten und hab den eeene rinnjejeben. Ick sachs Ihnen, pfiffich müssense sein. Ick hab dit schon in seinen Augen gesehen, dasser wat vorhat. Dann kamse alle an.. Dass ick den in Schwitzkasten nahm hamse alle jesehn, aber dasser mir vorher ne Kopfnuss jejeben hat, dit hamse angeblich alle nich jesehn. Seitdem hab ick dit hier.
Dit mussick Ihnen noch zeigen, bevor Ihr Bus kommt.
Guckense ma. Sieht aus wie’n Kugelschreiber. Is‘ aber ne Kamera! Schaunse hier, da is die Kamera drin. Steckick ma ins Hemd und dann kann dit hierüber Bilder machen. Sogar mit Ton. Mussick natürlich immer vorher ansagen. Weil Fotos kannick von dir machen wie’ick will, wennde hübsch bist. Aber wenn mit Ton, dann nich. Aber wennick als Schiri aufm Platz stehe, hab ick die Kamera an. Nochma‘ passiertma dit nich, dass ich drei Monate jesperrt werde, wenn man mir ne Kopfnuss jibt.
Oh, da kommt ihr Bus. War mir eine Freude. Ick jeh jetzt auch ma nach Hause. Machenses jut!“
sagt er noch und gibt mir seine Hand.
Ich steige in den Bus.
Ich bin geladen.
Liebes Staatsexamen,
ich nehme es gerne mit dir auf.
Sei lieb. Dann bin ich es auch.
Miau.
K.